Konzertrückblick 2011

Piano Spring

An drei Abenden im März und April 2011 haben wir die Ehre und Freude, dem Münchner Publikum erfrischende neue Aspekte der Klavierimprovisation zu präsentieren. Alle Konzerte dieser Reihe finden in der Black Box im Gasteig statt.

subsonicspace

Das neue Konzept der subsonicspace Series beinhaltet eine Fortsetzung und Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten des Einstein Tonnengewölbes mit dem programmatischen und qualitativen Anspruch der Veranstaltungen des Offene Ohren e.V. Im doppelten Sinn sind hierbei die subsonics sowohl Töne aus dem musikalisch-experimentellen Untergrund, wie auch immer wieder Sounds aus Instrumenten am unteren Ende des Hörfrequenz-Spektrums.

Zum palindromischen Eröffnungsdatum des MUG - Münchner Untergrund im Einstein - am Freitag, 11.02.2011, ist das Trio t3 eingeladen: Post-Free-Jazz mit einem verkannten Genie auf der Posaune, dem Engländer Alan Tomlinson, und einer deutschen Bass-Schlagzeug-Kombination - Christoph Winckel und Willi Kellers- , die Virtuosität, Abgeklärtheit und Spielfreude vereint.

Freitag, 11. Februar 2011

MUG - Münchner Untergrund im Einstein

t3

im Konzert:  Willi Kellers, Alan Tomlinson, Christoph Winckel

Christoph Winckel  [Bass] 
Alan Tomlinson  [Posaune] 
Willi Kellers  [Schlagzeug]

Als Eröffnungskonzert des MUG - Münchner Untergrund im Einstein - gibt es eine besondere Premiere. Schon seit längerer Zeit wollte dieses Trio ein gemeinsames Konzert bestreiten. Tomlinson und Kellers begeisterten die Offenen Ohren zusammen mit dem Gitarristen Dave Tucker auf den Nickelsdorfer Konfrontationen 2009. Winckel und Kellers waren vor langen Jahren gemeinsam mit Peter Brötzmann sogar schon in München. In anderem Kontext waren auch alle drei gemeinsam auf der Bühne, in den Achtzigern gab es das Quartett "Tommies and Krauts" gemeinsam mit Alan Wilkinson.

Zeit also für ein Trio-Konzentrat t3. Powerplay ist zu erwarten, also bitte anschnallen - wir werden mit Vollgas in die Saison 2011 starten!

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Donnerstag, 24. Februar 2011

MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Evan & Urs

im Konzert: Evan Parker, Urs Leimgruber

Evan Parker  [Saxofon] 
Urs Leimgruber  [Saxofon]

Bereits zwei Wochen nach dem t3 Konzert sind zwei Großmeister der Saxophon-Improvisation erstmalig auf einer Bühne zu erleben: Urs Leimgruber aus der Schweiz und Evan Parker aus England haben das Ausdrucksspektrum ihrer Instrumente bahnbrechend erweitert und garantieren für einen musikalischen Dialog der Extraklasse.

Eine individuelle Vorstellung kann in diesem Falle kurz gehalten werden; beide sind oft und gern gesehene Gäste in München. Urs Leimgruber gestaltete nicht nur das erste Solokonzert des Vereins (im März 2005), sondern war auch bei weiteren Konzert-Highlights des Offene Ohren e.V. dabei.

Evan Parker hingegen begrüßen wir zum ersten Mal bei einer eigenen Veranstaltung. Im Dezember war er während Alexander von Schlippenbachs alljährlicher Winterreise auf Station in der Unterfahrt.

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Samstag, 19. März 2011

Black Box im Gasteig

Duo 4M


à 4 mains - vierhändig
Christine Wodrascka  [Piano]
Geneviève Foccroulle  [Piano]

Duo 4M ist ein belgisch-französisches Gemeinschaftsprojekt zweier Pianistinnen. Beide sind sowohl in der Improvisierten Musik wie auch in der Interpretation Neuer Musik tätig. Christine Wodrascka lebt in Toulouse und betreibt im Improvisationsbereich Projekte mit dem spanischen Schlagzeuger Ramon Lopez, der Pianistin Sophie Agnel, dem Gitarristen Raymond Boni und dem Trompeter Jean-Luc Cappozzo und arbeitet auch mit Joëlle Léandre zusammen.

Geneviève Foccroulle, geboren im belgischen Liège, ist vor allem durch ihre Interpretation der Klaviermusik von Anthony Braxton bekannt geworden, dessen gesamtes Klavierwerk sie für CD-Veröffentlichungen eingespielt hat. Darüberhinaus arbeitet sie derzeit in Frankreich in diversen Neue Musik Ensembles und in einem Improvisationsduo mit dem Posaunisten Frédéric Filiatre.

Als Duo 4M spielen Wodrascka und Foccroulle zu zweit an einem Klavier. Zweck der Übung ist aber nicht Virtuositätsverdoppelung, sondern der Versuch des musikalischen Gedankenaustausches zweier Individuen auf einem gemeinsamen Instrument. Einfach begeisternd !!

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Donnerstag, 24. März 2011

MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Davies+Gauguet+Schiller

im Konzert: Schiller, Gauguet, Davies

Christoph Schiller [Spinett]
Bertrand Gauguet  [Altsaxofon] 
Rhodri Davies  [Harfe] 

Im März kommt eine grenzüberschreitend-europäische Formation mit ungewöhnlicher Instrumentierung in den MUG: Harfe mit und ohne Elektronik, Altsaxophon und Spinett sorgen für Überraschendes und Faszinierendes.

Spinett – das Instrument ruft Assoziationen zu Bach, Händel, Haydn wach, genauso wie man bei der Harfe eher an die klassische Romantik oder lateinamerikanische Folklore denken mag. Hier hören wir diese Instrumente im abstrakten Umfeld, als Sound-Generatoren zwischen Fragilität und Radikalität. Neue Erkenntnisse sind garantiert!

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Freitag, 01. April 2011

Black Box im Gasteig

Grew & Grew 

im Konzert: Stephen Grew , Nicholas Grew 

Stephen Grew  [Piano]
Nicholas Grew  [Electronik]

Die Improvisations-Szene Englands überrascht immer wieder, sei es mit neuen Namen, ungewöhnlichen Besetzungen oder generationsübergreifenden Projekten mit unerwarteten Ergebnissen. Im Falle von Grew & Grew ist es die Entdeckung ganz neuer musikalischer Facetten bei bekannt-bewährten Namen.

Stephen Grew war schon Mitte der 90er Jahre mit einem eigenen Trio aktiv und später im Duo mit Mick Beck. Das Duo mit seinem Bruder Nicholas ist völlig anders. Abstrakt, asketisch einerseits, in großartige rauh-flächige Soundsheets eintauchend andererseits. Dieses Duo fesselt durch seinen Reichtum der Andeutungen.

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Donnerstag, 14. April 2011

MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Sehnaoui+Battus

im Konzert: Sehnaoui und Battus

Christine Sehnaoui  [Saxofon] 
Pascal Battus [Soundkünstler] 

Der April bringt ein Duo, diesmal der nächsten Generation: die libanesisch-französische Saxophonistin Christine Sehnaoui trifft auf den Soundkünstler Pascal Battus und seine verstärkten und unverstärkten, akustischen und elektronischen Objekte. Spannungen, Reibungen, Dissonanzen und deren Auflösungen, Spontaneität, Verspieltheit, aber auch akribische Detailforschung sind zu erwarten.

Industrial, Free Jazz, Minimal Drones, New Ambient – vielleicht aber auch gar nichts von alledem charakterisiert die Klangforschungen dieses Duos bei jedem Zusammentreffen aufs Neue.

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Mittwoch, 27. April 2011

Black Box im Gasteig

Dawn of Midi


im Konzert: Aakaash Israni , Amino Belyamani , Quasim Naqvi 

Amino Belyamani  [Piano]
Aakaash Israni  [Bass]
Qasim Naqvi  [Perkussion]

Dawn of Midi spielte ihre erste CD im Frühjahr 2010 ein, nachdem sie bereits drei Jahre miteinander spielten. Und das ist zu hören!

Selten lässt ein Debüt so aufhorchen wie dieses. Ein traumhaft sicheres Zusammenspiel, die immer wieder neuen Überraschungen, das spielerische kulturelle Crossover, diese Leichtigkeit komplexer Rhythmiken, die ganz natürlich sich auflösenden Gegensätze von Free Jazz und Melancholik, Blues und Konstruktivismus - das begeistert.

Und das ist wirklich "nur" die altbekannte Klavier-Bass-Schlagzeug-Besetzung? Ja. Natürlich.

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Freitag, 13. Mai 2011

MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Studer – Frey

im Konzert:  Daniel Studer + Peter K. Frey

Peter K. Frey  [Bass]
Daniel Studer  [Bass] 

Subsonics im besten akustischen Verständnis, aber noch viel mehr, ist im Mai vom Schweizer Kontrabass-Duo Daniel Studer und Peter K. Frey zu erwarten. In München rein akustisch, ohne Elektronik, werden die tiefen Frequenzen als Basis für klangexperimentelle Ausflüge genutzt und der Raum des Münchner Untergrundes ins Gesamt-Soundkonzept integriert.

Die Musik ist ständig im Fluss und doch bei der Sache, bleibt konsequent und überrascht doch immer wieder. Unaufdringlich und frisch stellen Studer und Frey hier Kategorien und Denkmuster in Frage. Double bass playing im wahrsten Sinne des Wortes.

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Freitag, 17. Juni 2011

MUG - Münchner Untergrund im Einstein

A Big Dog In A Small Package

im Konzert: A Big Dog In A Small Package

Mattias Petersson  [Live Elektronik]
Fredrik Olofsson  [Videoinstallation]
Zufit Simon [Tanz]
Sabine Vogel  [Flöten] 

A big Dog in a Small Package ist eine real-virtuelle Tanzperformance mit vier interaktiven Kuenstlern.

Akustische und optische Ausgangspunkte dieser deutsch-schwedisch-israelischen Projektformation sind die Klänge der Bassflöte und die tänzerischen Bewegungen. Kleine Projektionsflächen im Raum schaffen eine zusätzliche virtuelle Dreidimensionalität. Computer-Processing fängt die akustischen und optischen Ereignisse ein, verarbeitet sie in Echtzeit und schafft audiovisuelle Loops, Klangwolken, Feedbacks und Texturen.

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Freitag, 15. Juli 2011

MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Geisse Janker Pöschl
modulated works

Foto Modulated Works im Konzert

Georg Janker [Bass, Modulenzfrequentator]
Sunk Pöschl [Schlagzeug]
Gunnar Geisse [Laptop-Gitarre]

Mo|du|la|ti|on, die; -, -en
Ein Vorgang, bei dem ein zu übertragendes Nutzsignal (= die reichhaltige Ideenwelt des Trios) ein sogenanntes Trägersignal (= den Jazz) verändert bzw. moduliert.

Back to the Roots - so könnte das Motto der aktuellen Ausgabe von „modulated works” lauten:

Gunnar Geisse entdeckt hier nach all seinen Ausflügen in Elektronik, Echtzeitsampling und Laptop-Sounds den Charme seines Erstinstrumentes, der Gitarre, aufs Neue - gewürzt mit seinen digitalen Erfahrungen. Sunk Pöschls Basis seiner Neugier für Neue Sounds - improvisierte wie komponierte - ist seit je her der Rhythmus, Swing und Drive des Jazz. Georg Jankers Umtriebigkeit am Kontrabass zwischen Blu Shuhuru-Grooves und abstrakten Klangexperimenten, mit oder ohne seiner roten elektrischen Wunderkiste, lässt ebenfalls beides erwarten:

von Straightahead-Jazz bis zu spannenden und humorvollen Ausflügen in die Improvisationswelt.

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Donnerstag, 13. Oktober 2011

subsonicspace series
MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Astronomical Unit

Astronomical Unit

Mathias Müller [Posaune]
Clayton Thomas [Bass]
Christian Marien [Schlagzeug]

The Astronomical Unit formierte sich Ende 2007, nachdem Clayton Thomas von Australien nach Berlin gezogen war. Matthias Müller und Christian Marien blickten zu diesem Zeitpunkt schon auf eine langjährige Zusammenarbeit als Duo zurück.

Ausgehend von der im Duo erarbeiteten Dichte und der charakteristischen Spielweise von Clayton Thomas erarbeitete sich das Trio schnell eine eigenständige zeitgenössische Herangehensweise an improvisierte Musik:

The Astronomical Unit spielen Musik, die beinahe klingt als wäre sie komponiert. Ihren freien Spielfluss lenken sie in Bahnen von formaler und struktureller Klarheit. Man hört ihnen ihr Bewusstsein für amerikanische Freejazz- und europäische Improvisations-Traditionen an, doch gelingt es den Musikern gefundene musikalische Übereinkünfte zu hinterfragen und sich unentwegt neu zu erfinden.

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Donnerstag, 20. Oktober 2011

Reihe ad hoc music 2011
MUG - Münchner Untergrund im Einstein

hotelgäste

hotelgäste

Dave Bennett  [Gitarre, Tonbänder, Radio]
Derek Shirley  [Bass]
Michael Thieke  [Klarinette, Zither]

Hotelgäste - der Name impliziert flüchtige Oberflächlichkeit, unauffälliges Kommen und Gehen (woher? wohin?), und doch: diese deutsch-kanadische Kooperation ist enorm präzise und dicht.

Eher auf der fraktal-filigranen Seite mikrotonaler Strukturen als auf der der brachialen Soundgewitter angesiedelt, kreieren sie wundervoll schwebende Klanglandschaften. Immer neue Interaktionen von Tönen und Lärm, Ruhe und Geräusch lassen den Zuhörer auch Alltägliches völlig neu erleben. Der Gruppenzusammenhalt und die Vielfalt der Impulse jedes Einzelnen generieren eine Komplexität und gleichzeitig Klarheit, die ein aussergewöhnliches Konzerterlebnis ausmachen.

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Donnerstag, 27. Oktober 2011

Reihe ad hoc music 2011
MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Duo 1510

Duo 1510

Heidi Schnirch [Tanz-Performance]
Scott R.Looney  [Piano, Elektronik]
Klaus Janek  [Bass, Elektronik]
nicht im Bild: Judith Hummel [Tanz-Performance]

2009 fand dieses Duo erstmals in Looney´s gleichnamigem Soundstudio in Oakland/Kalifornien zusammen. Die Musik basiert auf akustisch und strukturell interagierenden Landschaften, mit Konzepten der Logik und der Kontraste als ihren vorrangigen Gestaltungsmethoden. Das Resultat changiert zwischen meditativen Sounds mit Ambient-Anklängen, aber auch einem kräftigen Schuss Free-Jazz und akustischer Improvisation.

Während Janek aus der Avantgarde kommt, Musik für Filme, Theater und Tanz schreibt und den Bass auch als Objekt seiner Sound-Researches versteht, interessierte sich Looney immer schon für ein breites Spektrum zeitgenössischer und experimenteller Musik, mit Partnern wie Oliver Lake, ROVA, Loelle Leandre oder Henry Kaiser.

Klaus Janeks Affinität für Theater, Tanz und Performance ist es zu verdanken, dass wir im Verlauf des Konzertabends auch die zwei Tanzperformance-Künstlerinnen Judith Hummel und Heidi Schnirch begrüßen dürfen!

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Freitag, 18. November 2011

subsonicspace series
MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Pas Appât / Tensid

Pas Appat/Tensid

Georg Wolf [Bass]
Paul Hubweber [Posaune]
Uli Phillipp [Bass]

Mit diesem Trio bringen die Offenen Ohren erstmals zwei Improvisations-Duos von großem Kaliber zusammen:

Nina Polaschegg schreibt über das Bass-Duo Tensid: Die beiden sind ein eingespieltes Team; ihre Reaktionen sind blitzartig und gezielt gesetzte Kommentare, Hinzufügungen, Kontraste.  Gleichzeitig verstehen sie es, selbst aus ganz verschiedenen Klängen einen äußerst homogenen Gesamtklang zu entwickeln, aus dem gezieltes, langsames oder auch blitzartiges Abweichen des einen oder anderen möglich wird.

Im Audiomagazin Bad Alchemy findet sich zu Pas Appât: Hubwebers Ton ist zart angeraut, mal pelzig, mal ein samtiges Moiré, mal Sandpapier in 180-Körnung und feiner. Der Grundton ist schmeichelnd, aber zugleich insistierend, bohrend, jedoch mit zärtlicher Vorsicht. Wolf, ein Hauptakteur im Giessen Improvisers Pool und dem Ensemble Sondarc, umspielt Hubwebers Feinarbeit mit extrafeinem Gezirpe. Neben dem Bogen scheint er Nadeln zu verwenden für mikroperkussive Akzente und zierliche Säume.
Voila, die Frohe Botschaft der Neuen Improvisationsmusik.

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Sonntag, 27. November 2011

Reihe ad hoc music 2011
MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Dans les Arbres

Dans les Arbres

Christian Wallumrød  [Piano]
Xavier Charles  [Klarinette]
Ingar Zach  [Perkussion]
Ivar Grydeland  [Gitarre]

Schon der Ensemblename gibt tiefgreifende Hinweise auf die organisch langsame, aber stetige und unaufhaltsame Entwicklung der Gruppe selbst, wie auch deren Musik.

Im März 2009 waren sie zuletzt in München zu Gast - bei den Jazzlines - und faszinierten bereits damals mit Entstehung, Verschmelzung und Verwandlung feinster Klänge und Timbres.
Grydeland und Zach formten Ende der 90er Jahre den Kern des Quartetts. In Norwegen, und auch via ECM, führte sie ihr Weg dann zusammen mit Wallumrød, und später mit Charles.

2006 entstand schließlich die erste Klangdokumentation des Quartettes auf CD. Der damals schon unglaublich homogene Gruppensound ist mittlerweile perfektioniert - Konzerte der Gruppe sind ein Klangfilm, der den Zuhörer Raum und Zeit vergessen lässt.

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Sonntag, 04. Dezember 2011

subsonicspace series
MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Cri du Cœur - Strömungen

Cri du Cœr

Fine Kwiatkowski [Tanz, Video]
Willehad Grafenhorst [Kontrabass-Balalaika, Elektronik, Video]
mit den Gästen:
Peter Geisselbrecht [Piano]
Wolfgang Schliemann [Schlagzeug]

Strömungen ist ein kontinuierlich voranschreitendes Projekt, in dem die teilnehmenden Künstler in einer multimedialen Performance mit den Mitteln Tanz, Musik und Video Räume, an diesem Abend den Münchner Untergrund, neu definieren.

Durch computergesteuerte Projektionen wird die Architektur der vorgefundenen Räumlichkeiten relativiert. Konturen des Raumes verschwinden in einer Collage von abstrakt-grafischen und gegenständlichen Videobildern.

Der tanzende Körper erobert sich den Raum, verändert die Lichtproportionen, wird selbst zur Projektionsfläche in Interaktion mit der Musik. Der Ablauf ist jeweils vorgegeben durch eine Licht-Video-Abfolge, produziert von zwei Videoprojektoren, gesteuert durch zwei vernetzte Computer, mit Live-Video Passagen, gespeist von einer Miniatur Funk-Kamera am Handgelenk von Fine Kwiatkowski.

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Mittwoch, 07. Dezember 2011

Reihe ad hoc music 2011
MUG - Münchner Untergrund im Einstein

Allbee - Cremaschi - Heenan

Allbee - Cremaschi - Heenan

George Cremaschi [Bass]
Liz Allbee [Trompete, Elektronik]
Chris Heenan [Kontrabassklarinette, Altsaxofon]

Ein US-amerikanisches Trio, das sich - aus Vermont, New York und Washington D.C. kommend - in Berlin zusammengefunden hat. Dank der Vielfalt der musikalischen Wurzeln bringt die Gruppe ihre Frische, Komplexität und Widerborstigkeit kreativ und sich immer wieder selbst überraschend in jedes ihrer Konzerte ein.

Allbee konzentriert sich hier vor allem auf ihre Trompete - mit und ohne Elektronik. Cremaschi´s musikalischer Horizont umfasst neben dem Jazz so gegensätzliche Genres wie Rock, Folk, Theater, klassisches Orchester und Rauminstallationen. Heenan schließlich ist neben extensiver Solotätigkeit vor allem auf der Kontrabassklarinette Betreiber einer großen Zahl von Projekten der experimentellen Musik - bei den Offenen Ohren war er mit einem davon bereits zu Gast, TeamUp mit Michael Vorfeld und Jeremy Drake.

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Konzerte 2010

Freitag, 03. Dezember 2010

Klanggalerie t-u-b-e

Stellari Snow Duo


im Konzert: Charlotte Hug, John Edwards

Charlotte Hug [Viola]
John Edwards [Bass]

Statt Vulkanausbruch im Frühjahr sorgten im Dezember Schneestürme für Aufregung. Phil Wachsmann und Marcio Mattos mussten nach Stunden Wartezeit am Londoner Flughafen wieder nach Hause fahren.

Aus dem Stellari String Quartet wurde so das Stellari Snow Duo. Das Münchner Publikum war begeistert.

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Mittwoch, 27. Oktober 2010

Klanggalerie t-u-b-e

Okkyung & Peter


im Konzert: Peter Evans, Lee Okkyung

Peter Evans [Posaune]
Okkyung Lee [Cello]

Seit dem herausragenden Auftritt des Duos auf dem letztjährigen „music unlimited“ Festival im österreichischen Wels war die Wiederkehr des Powertrompeters Peter Evans nach München beschlossene Sache. Im Duo mit der koreanisch-stämmigen Okkyung Lee kommt jedoch auch seine filigrane Seite zur Geltung.

Okkyung Lees Cello wiederum hat wesentlich mehr von der Rastlosigkeit New Yorks als der fernöstlichen Traditionen. Lee beherrscht ihr Instrument nach Belieben und zeigt sich als kongenialer Improvisationspartner im besten Sinne. Die Gegensätzlichkeit ihrer zahllosen musikalischen Kontakte belegt dies: Laurie Anderson, Derek Bailey, John Butcher, Fred Frith, Butch Morris, Leo Smith, John Zorn sind nur einige zufällige Namen.

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Freitag, 22. Oktober 2010

Klanggalerie t-u-b-e

OirTriO


im Konzert: Gratkowski, Gramss, Nakatani

Frank Gratkowski [Saxofon, Klarinetten]
Sebastian Gramss [Bass]
Tatsuya Nakatani [Schlagzeug, Perkussion]

Und wieder kommt ein alter Bekannter zu den Offenen Ohren: Frank Gratkowski spielte bereits im Duo mit Sebi Tramontana in der Seidlvilla, und wurde auch bereits von der Unterfahrt zu ad hoc music verpflichtet.

„OirTriO“ ist der palindromische Titel der Formation, dem außerdem der japanische Soundarchitekt Tatsuya Nakatani sowie der deutsche Bassist Sebastian Gramss angehört. Gramss ist ein Meister der vollen und dunklen Klangfarben mit excellenter Arcotechnik. Und Nakatani lediglich als Schlagzeuger zu bezeichnen, grenzt an Blasphemie – seinem Instrumentarium entlockt er ebenso Klanggewitter wie monumentale Stille.

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Dienstag, 19. Oktober 2010

Klanggalerie t-u-b-e

Sainct Laurens


im Konzert: Pierre-Yves Martel, Philippe Lauzier

Pierre-Yves Martel [preparierte Viola da Gamba, Lautsprecher und Kontaktmikrofone]
Philippe Lauzier [Bassklarinette, Sax]

Erstmals in München zu hören sind Pierre-Yves Martel und Philippe Lauzier, zwei Vertreter der kanadischen Improszene. Es ist ein außergewöhnliches Duo, das die Offenen Ohren in die t-u-b-e holen, das sich konsequent jeglicher Kategorisierung entzieht, sei es durch die ungewöhnliche Instrumentierung, der konzentrierten Musikalität jenseits jeder musikalischer Norm, oder ganz einfach auch ihrer Namensgebung.

Und so beschreibt sich „Sainct Laurens“ selbst:

Silence.
Sparse, soft feedback,
Undulating rhythms, rippling.
Continuous sounds, trusting one another
Into complex textures, developing slowly, minimally,
Precisely.
[Un]prepared sounds, old and new.

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Freitag, 17. September 2010

Klanggalerie t-u-b-e

Wilbert & Wolter


im Konzert: Wilbert de Joode, Wolter Wierbos

Wilbert de Joode [Bass]
Wolter Wierbos [Posaune]

Wilbert deJoode war bereits beim ersten Konzert des Offene Ohren e.V. dabei. Damals zusammen mit John Butcher und Martin Blume; diesmal bringt er mit Wolter Wierbos einen hier selten zu hörenden Landsmann mit.

Das Programm ist so ungewöhnlich wie faszinierend: Jeder der beiden beginnt mit einem Solo-Set, und danach schließt sich noch ein Duo an. Wilbert deJoode über die Musik: eigen, besonders, fremd, seltsam, sonderbar, ungewöhnlich, merkwürdig, kurios, eigentümlich, eigenartig, wunderlich, absonderlich, bizarr, fremdartig, extravagant, außergewöhnlich, außerordentlich, extrem, exzentrisch...

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Donnerstag, 24. Juni 2010

t-u-b-e Klanggalerie

Salmosax

im Konzert: Katsura  Yamauchi

Katsura Yamauchi (Solo Saxofon)

Yamauchis Stil vereint neue experimentelle Klänge der aktuellen Tokioter Szene mit meditativen, naturbezogenen und traditionell-japanischen Shakuhachi-Elementen. Seine Musik ist gleichzeitig Herausforderung und Leichtigkeit, unklassifizierbar, einfach und klar.

Katsuras Salmosax Projekt baut auf betitelten, einfachen Grundstrukturen auf, die sich jedoch unmerklich verändern und ein schillernd-oszillierendes Eigenleben entwickeln. So schien der lang angehaltene erste Ton einer der Sequenzen urplötzlich zu explodieren und in Obertonsplitter zu zerbersten, von denen sich jeder für sich in einen "akustischer Sternwerfer" verwandelte.

Die Zuhörer konnten erleben, wie mit einfachsten Mitteln ein Klangfeuerwerk entfesselt werden kann - spezieller Dank hier auch an Robi und seine einfühlsame Mikrofonierung.

Kurzfristig angesetzt, war dieses Solokonzert letztlich weit mehr als ein Ersatz für das ursprünglich geplante Triokonzert, das wegen Tournee-/ Terminschwierigkeiten der Musiker leider abgesagt werden mußte. Es war ein gelungener Abschluss eines weiteren guten Frühjahrs-Jahrganges der Offene Ohren - Konzerte!

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Montag, 07. Juni 2010

t-u-b-e Klanggalerie

Trio Doneda – Charles – Lê Quan

im Konzert: Fabrice Charles, Lê Quan Ninh, Michel Doneda

Fabrice Charles (Posaune)
Lê Quan Ninh (Perkussion)
Michel Doneda (Sopransax)

Ein neuerliches Highlight aus der unerschöpflichen Fundgrube französischer Improvisatoren. 2009 war Michel Doneda erstmals bei uns zu Gast, diesmal bringt er mit Fabrice Charles einen Improvisator mit klassischem Hintergrund und mit Lê Quan Ninh einen der Großmeister der perkussiven Improvisation in die t-u-b-e.

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Sonntag, 09. Mai 2010

t-u-b-e Klanggalerie

John Russell Workshop-Konzert

im Konzert: John Russel & Workshop-Teilnehmer

John Russell (Leitung, Gitarre)
Cäsar Cechmann (Saxofone, Flöte), Gunnar Geisse (E-Gitarre),
Udo Schindler (Klarinette, Bassklarinette), Markus Heinze (Saxofone),
John Russell (Gitarre), Rainald Schwarz (Stimme),
Michael Kurz (Cello), Robert Lampis (Gitarre)

An zwei intensiven Workshop-Tagen Anfang Mai öffnete John Russell, der große englische Gitarren-Improvisator, den sieben ausgewählten Workshopteilnehmern neue Türen der Wahrnehmung, Interaktion und Musikalität.

Es waren durchwegs Könner ihres Fachs, die hier zusammentrafen. Trotzdem, oder gerade deswegen, entstanden unter der unmerklichen, leisen und präzise beobachtenden Leitung John Russells wie von selbst musikalische Kollektivstrukturen, unterbrochen von spontanen Duos oder Trios, und geplanten Ausflügen ins Chaos, das sich unversehens zu gemeinsamen Linien von Timbre, Timing, Intensität entwickelte.

Das Abschlusskonzert setzte einen grandiosen Schlusspunkt unter ein Wochenende, das allen Teilnehmern in positiver Erinnerung und Hoffnung auf eine Fortsetzung bleiben wird.

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Donnerstag, 06. Mai 2010

t-u-b-e Klanggalerie

Duo Fagaschinski - Stangl

im Konzert: Burkhard Stangl, Kai Fagaschinski

Burkhard Stangl (Gitarre)
Kai Fagaschinski (Klarinette)

Meister der leisen, mikrotonalen Verschränkungen sind hier am Werk, die aber ebenso Klangwände aus Gitarren-Drones entstehen lassen können, nur um sie sofort mit schrillen Klarinettenstakkatos wieder einzureissen. Von Jimmy Giuffre bis Jimi Hendrix reicht die Palette, und vielleicht ist auch mal eine Folk-Ballade dabei.

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Donnerstag, 15. April 2010

Black Box, Gasteig

Phil Minton FERAL CHOIR Workshop-Konzert

im Konzert: Feral Choir mit Phil Minton

Phil Minton (Stimme, Leitung) & Workshop-Teilnehmer

Zwei Dutzend neugierige, sensible, einfallsreiche und mutige Feral-Choir-Workshopteilnehmer liesen sich auf das Wagnis ein, ihre Potentiale und Ideen dem zahlreich zum Eröffnungskonzert der LAUTWECHSEL-Tage der Münchner freien Musikszene erschienenen Publikum zu präsentieren - mit durchschlagenden Erfolg!

Vor den zunächst erstaunten, doch rasch begeisterten Zuhörern steigerte sich der Chor nach nur wenigen Stunden Workshop-Einstimmung in ein fulminantes und fesselndes Vokalerlebnis für alle Beteiligten.

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Konzerte 2009

Montag, 30. November 2009

Klanggalerie t-u-b-e

Denley & Myhr

im Konzert: Myhr und Denley

Kim Myhr [Gitarren, mech. Effekte]
Jim Denley [Saxofone, Flöten, Klarinetten]

Ein Zusammentreffen maximaler Gegensätze, so scheint diese Duokonstellation Jim Denley & Kim Myhr oberflächlich betrachtet zu sein. Zwei Generationen, zwei diametrale geografische Herkunftswelten treffen hier mit Saiten- und Blasinstrumenten aufeinander.

Und überraschenderweise: Das Resultat ist so homogen, melodisch, spielerisch, aufeinander eingehend, dass man versucht ist zu glauben, hier wurden durchstrukturierte Kompositionen erarbeitet. Nichts dergleichen.

Bei Liveauftritten wie auch auf ihrer im Frühjahr erschienenen ersten CD gibt es keine verbalen Konzepte, die die beiden Musiker vereinbaren. Demzufolge helfen auch Begriffe aus der Notierten Musik wie Ostinato, Melodie, Harmonie, Rhythmus, Takt hier nicht wirklich weiter - „I´m happier not knowing” sagt Denley zu solchen Erklärungsversuchen. „Tanz” ist vielleicht eher ein erklärender Begriff als „Sprache” für das, was hier geschieht: Weniger analytisches Sezieren als körperliche Gesamtheit macht dieses Duo aus.

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Freitag, 20. November 2009

Klanggalerie t-u-b-e

Clarinet 3


im Konzert: Ullmann, Kupke, Thieke

Gebhard Ullmann [Bassklarinette]
Jürgen Kupke [Klarinette]
Michael Thieke [Altklarinette, Klarinette]

Das wohl Augenfälligste an der Musik von Gebhard Ullmanns Clarinet Trio ist die Besetzung: Drei Klarinetten pur. Kein Streicher, kein Piano, kein Schlagzeug. Ein Trio im klassischen Sinn, ohne Zugeständnisse an Entertainment-Schnickschnack. Also auch keine Elektronik. Und ebenso keine billigen Appelle an Zeit'Geist', oder was sonst Stimmung macht.

Die Musik kommt ideenreich komponiert und sensibel improvisiert daher. Sie kann auch growlen, laut malen und melodisch swingen. Sie braucht keine special effects. Sie besticht durch Ideenreichtum und meisterliche Spieltechnik.

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Freitag, 23. Oktober 2009

Klanggalerie t-u-b-e

Team Up


im Konzert: Vorfeld - Heenan - Drake

Michael Vorfeld [Perkussion, Saiteninstrumente]
Chris Heenan [Altsaxofon, Kontrabass-Klarinette]
Jeremy Drake [Gitarre ]

Team Up ist ein elektroakustisches Trio von Jeremy Drake (Los Angeles), Chris Heenan (Berlin) und Michael Vorfeld (Berlin).

Nach einer Phase, in der Drake und Heenan unterschiedliche Perkussionisten (Brian Christopherson, Jerome Bryerton, Andreas Axelsson, Martin Blume, Tatsuya Nakatani) als Triopartner wählten ist Michael Vorfeld seit 2005 festes Mitglied des Teams. Dabei trägt er durch die Verbindung von Perkussions-Instrumenten und selbst entworfenen Saiten-Instrumenten maßgeblich zu der Klang-orientierten Ästhetik von Team Up bei.

Die Musik von Team Up lebt von der Durchdringung elektroakustischer und rein akustischer Klänge und changiert zwischen äußerst filigranen Klanggebilden und kraftvollen Klangwänden. In seinen Konzerten präsentiert sich das Trio als eindringlicher Live-Act, der seine Zuhörer in den Bann atmosphärisch dichter Texturen und Klangschichtungen zieht.

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Donnerstag, 08. Oktober 2009

Klanggalerie t-u-b-e

Barre & Malcolm


im Konzert: Barre&Malcolm

Malcolm Goldstein [Violine]
Barre Phillips [Bass]

Das Zusammentreffen des Geigers Malcolm Goldstein mit dem Bassisten Barre Phillips war schon etwas Ungewöhnliches. Auf dem Densités Festival im französischen Metz entstand diese Duo-Konstellation umständehalber und eher zufällig. Aber dies war eine Initialzündung. Anderthalb Jahre später traf man sich wieder, um die erkannte musikalische Seelenverwandtschaft auf einer kleinen Tournee durch Südfrankreich zu vertiefen.

Beide sind US-Amerikaner, etwa im gleichen Alter, und beide lebten und arbeiteten in den 1960er Jahren in New York City (wo sie sich nie über den Weg liefen). Beide arbeiteten intensiv mit zeitgenössischem Tanz, und beide fanden damals zur freien Improvisationsmusik - Goldstein aus der zeitgenössischen Neuen Musik, Phillips über den Free Jazz. Und beide tauschten in den 70er Jahren die Metropole New York mit ländlicher Abgeschiedenheit, ohne Telefon, ohne Strom: Goldstein in Vermont / USA, Phillips in der französischen Provence.

Erstmals besteht nun hier in München eine rare neue Gelegenheit zur Erforschung dieser Parallelen!

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Samstag, 12. September 2009

Klanggalerie t-u-b-e

Ensemble 2013

im Konzert: Wolfgang Schliemann, Joachim Zoepf, Ulrich Phillipp

Wolfgang Schliemann [Schlagwerk]
Joachim Zoepf [Sopransaxofon, Bassklarinette]
Ulrich Phillipp [Bass]

Das Ensemble 2013 wurde im Jahre 2006 von Joachim Zoepf gegründet. Stilistisch bewegt es sich in der Neuen Improvisierten Musik. Die expressive Energie des free Jazz mit dem Klangreichtum der Neuen komponierten Musik verbindend, bildete sie sich in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ein eigenständiges musikalisches Genre heraus.

Dem Ensemble 2013 gelingt die Gratwanderung zwischen diesen Polen immer wieder aufs Neue. Dieses Trio sucht die Herausforderung, auch in interdisziplinären Projekten, vor allem mit Tanz und Performance. Sympathisch dabei ist die Transparenz und Offenheit der Kommunikation untereinander und mit der immer neuen Konzertsituation. Zögern, Suchen, Euphorie, kindliche Spielfreude, Lust am Experiment auf der Basis langjähriger Vertrautheit und handwerklicher Meisterschaft vermittelt sich ungefiltert und spontan.

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Sonntag, 07. Juni 2009

Klanggalerie t-u-b-e

John & John

im Konzert: John Butcher, John Edwards

John Butcher GB [Saxofone]
John Edwards GB [Bass]

Ein Klassiker.

John Butcher und John Edwards setzen die lange Tradition englischer Duo-Improvisation fort und erweitern sie in immer wieder überraschender Weise. Die "konventionelle" Besetzung - Bläser und Bassist - ließe normalerweise ein ebensolches Standardprogramm erwarten. Aber lassen Sie sich nicht täuschen! Hier sind zwei Meister ihres Improvisations-Faches zu Gange.

Von der ihnen selbstverständlichen Beherrschung der Instrumente ausgehend, erforschen sie permanent mit, an und um diese neue Klänge sowie überraschende Techniken und ungewohnte Effekte. Dabei ist manchmal gar nicht mehr auszumachen, welcher der Musiker welche Klänge und Geräusche erzeugt.

Noch weiter: Die beiden lieben es, "eben nicht" das zu tun, was der andere gerade erwartet: Oder, doppelt geblufft: dann "genau" das zu tun. Streckenweise erscheinen ihre Duoauftritte wie die Musik zweier Instrumente von einem gemeinsamen Gehirn gesteuert, gefolgt von Phasen, in denen die beiden sich scheinbar völlig ignorieren. Und auch der Zuhörer kann nie sicher sein, was er zu erwarten hat: zu unterschiedlich, zu breit gefächert sind die Ausdrucksmittel der beiden. Das Ergebnis kann minimalistisch strukturiertes, dichtes Soundgewebe oder kraftvoll-eruptiver Dialog sein. Ein Fest für Offene Ohren!

Wir können uns auf ein einzigartiges Konzerterlebnis freuen, da es dieses Duo zwar schon seit einem Jahrzehnt gibt, aber gar nicht so häufig zusammenfindet.

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Freitag, 15. Mai 2009

Klanggalerie t-u-b-e

Sirenen und Blüten


im Konzert: Hannes Wienert und Sacha Demand

Hannes Wienert [Sopransaxofon, Trumpax, Tubes, Sheng]
Sascha Demand [E-Gitarre]

Sirenen und Blüten - so heißt die jüngste CD Produktion der beiden Hamburger Künstler Sascha Demand, E-Gitarre, und Hannes Wienert, Sopransaxophon, Sheng, Trumpax und Schläuche. Die beiden konstruieren hier architektonische, fragile Klangwelten von introvertierter Intensität und pragmatischer Knappheit, minimal, nächtlich und mineralisch.

"eine schmirgelnd-eruptive Angelegenheit, die absonderliche Klänge produziert und überraschent vermengt. Hannes Wienert würgt und umschmiegt manchmal sanft, manchmal kraftvoll mit seinen Blasinstrumenten Sascha Demands Gitarre, was farbenfrohe Reibungen schafft." (Zipo, auf Abwegen)

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Mittwoch, 29. April 2009

Gasteig Black Box

Komposition <> Improvisation

Einsichten und Gedanken rund um die musikalische Welt von Cardew, Skempton, Feldman, Tilbury und AMM

John Tilbury am Klavier

John Tilbury [Piano und Rezitation]

Offene Ohren e.V. präsentiert einen exklusiven Auftritt des Pianisten, Experimentatoren und herausragenden Interpreten Neuer Musik John Tilbury. Aus persönlichen Gründen wurde der Ablauf des Abends etwas angepasst und präzisiert.

Die musikalische Gedankenwelt von Cornelius Cardew (1936 - 1981) ist nach wie vor Teil der Präsentation. Das bestimmende Thema wird die Diskussion um notierte Musik gegenüber improvisierter Musik sein, erläutert und vertieft anhand von entsprechenden Live-Beispielen. John Tilbury wird hier seine ganz persönliche Haltung und Erkenntnis einbringen.

Ergänzend werden auch kurze musikalische und Video-Beispiele eingespielt, die die teilweise radikalen Standpunkte von Tilbury und seinen Zeitgenossen verdeutlichen.

Offene Ohren e.V. verlässt hier die reine Konzertpräsentation und macht den Versuch, auf einer Meta-Ebene die Gedanken und Philosophien von Improvisationskünstlern zu erhellen und zugänglich zu machen. Wir freuen uns außerordentlich, mit John Tilbury einen der großen Meister als Lehrer und Leiter bei uns zu haben!

Herzlich Willkommen zu einem erkenntnisreichen Abend!

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Mittwoch, 08. April 2009

Klanggalerie t-u-b-e

Michel Doneda (F) und Nils Ostendorf (D)

im Konzert: Nils Ostendorf  und Michel Doneda

Nils Ostendorf [Trompete]
Michel Doneda [Bb-Sopransaxofon, C-Sopransaxofon]

Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen auf einer Konzertbühne beim letztjährigen Moers Festival spürten Michel Doneda und Nils Ostendorf sofort eine enge musikalische Verbundenheit.

Das unmittelbare Spiel mit der Physikalität eines Blasinstruments als Generator von Geräuschen und Tönen, der farbenreiche Einsatz von Luftgeräuschen, Obertönen, perkussiven Anblastechniken oder  Zirkularatmung, die Gratwanderung zwischen Unhörbarem und Unspielbarem lassen die beiden Instrumente zu einem organischen Klang verschmelzen, der pulsiert, sich zu einem polyphonen Geflecht aufbaut, im nächsten Moment in einer Schwebung erstarrt um dann in ein energiegeladenes Crescendo zu münden.

Der intuitive Umgang mit Dichte und Dynamik kombiniert mit dem bewussten Einsatz von Stille und Dauer resultieren in einer lebhaften, erfrischenden Musik, die den Zuhörer im erweiterten Sinne "berauschen" wird.

Wir waren begeistert!

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Sonntag, 05. April 2009

Gasteig Black Box

Gino Robair & Munich Improvisers

im Konzert: Gino Robair&MunichImprovisers

Gino Robair [Schlagzeug]
Laura Konjetzky [Piano]
Christoph Reiserer [Saxofon]
Jürgen Schneider [Percussion]

Fast schon Tradition ist, dass Offene Ohren e.V. im Frühjahr einen internationalen Gast zum musikalischen Dialog mit der Münchner Improvisations-Szene einlädt. Dieses Jahr freuen wir uns auf den Amerikaner Gino Robair. Er ist Schlagzeuger, Komponist und Sound Experimentator aus der San Francisco Bay Area. "Energized Surfaces" - mit diesem Begriff umschreibt er selbst seine Erweiterungen des konventionellen Drumkits als Resonator für verschiedenste andere Objekte. Robair improvisierte und komponierte zum Beispiel mit und für das ROVA Saxofonquartett, Anthony Braxton, Fred Frith, John Zorn und John Butcher.

Zusammen mit den Münchner Musikern Laura Konjetzky, Christoph Reiserer und Jürgen Schneider werden spannungsreiche Dialoge, Interaktionen, Soli und gemeinsames Erforschen musikalischen Territoriums zu erleben sein.

 

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Logo Kulturreferat LH München
Die Konzerte werden veranstaltet vom Verein Offene Ohren e.V. (Hauptveranstalter) und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München (Mitveranstalter).

 

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zuletzt aktualisiert am 23.12.2019