Casey Moir, Stimme [AUS/S]
Elisabeth Coudoux, Cello [D]
Die Musik dieses Duos legt Stimme und Cello offen und präsentiert eine reichhaltige Intuition, die über die Grenzen vorgegebener Strukturen hinausgeht. Es entsteht eine Mischung aus professioneller Handwerkskunst und intimer Vertrautheit mit dem eigenen Instrument.
Es entstehen Texturen und Spannungen, Kontraste zerfließen, Feinheiten kommen zum Vorschein, und überraschende Wendungen sind allgegenwärtig.
Casey Moir (geb. 1984) ist eine in Australien geborene Vokalkünstlerin, Improvisatorin und Komponistin experimenteller Musik mit Sitz in Stockholm, Schweden.
Ihre künstlerische Praxis konzentriert sich auf die erweiterten Möglichkeiten der Stimme. Sie testet und verschiebt gerne konventionelle Grenzen, erforscht, wie Vokale und Konsonanten geformt, verzerrt und manipuliert werden können und gestaltet und modelliert Klänge mithilfe von Zunge, Lippen, Stimmritze und Händen.
Diese eher unkonventionellen Ansätze kombiniert sie mit musikalischen Aspekten wie Form, Richtung, Gesamtgestalt, Struktur und Bewegung.
Sie interessiert sich außerdem intensiv für das Konzept von Raum und dessen Einbeziehung in Performance, Improvisation und Komposition. Dafür komponiert sie großformatige Werke, die einen ganzen Raum als Bühne nutzen und in denen sich Musiker und/oder Publikum bewegen können – Richtungen, Bewegungsabläufe und Nähe zu Klängen, Objekten und anderen Dingen werden dabei verändern können.
Die Suche nach neuen Klängen und Spieltechniken führte die Cellistin Elisabeth Coudoux (geb. 1985) von einem klassischen Instrumentalstudium über den Jazz zur Neuen Musik und freien Improvisation.
Das Ausloten des Klangspektrums am Cello ist für sie eine sich stets ausweitende Suche nach der eigenen Stimme. Aus der Analyse intuitiver Bewegungsmuster entstehen poetische Miniaturen, geräuschhafte Erzählungen und Erkundungen unbekannter Klanglandschaften.
Als Solistin liebt sie die Herausforderung spontaner musikalischer Begegnungen. Sie spielte unter anderem mit Michael Zerang, Mark Dresser, Biliana Voutchkova, Mick Beck, Sandra Weiss, Xavier Charles und Marcus Schmickler. In ihrem 2013 gegründeten Ensemble Emißatett (Offene Ohren e.V.-Konzert im November 2016) resoniert das Cello als orchestraler Klangkörper, gleichberechtigt neben den anderen Instrumenten, wobei sich die Gewichte stets zwischen individuellem Ausdruck und freier kollektiver Energie verlagern. Zu verhandeln ist dabei eine Balance zwischen improvisierendem Eigensinn und gemeinsamer musikalischer Form.
Veranstaltungsort: MUG – Münchner Untergrund im Einstein Kultur
Eintritt: 15 Euro, Mitglieder Offene Ohren e.V. 12 Euro, freier Eintritt bis 21 Jahre (inklusive)
Die Abendkasse öffnet ca. 19:30 Uhr.
Das Programm des Offene Ohren e.V. wird gefördert vom Kulturreferat der LH München. Ein herzliches Dankeschön vom Veranstalter, den Musikern und dem Publikum!